Samstag, 25. April 2020

Gedanken zum Evangelium des 3. Ostersonntags: die Emmausjünger (Lk 24,13-35)


Zwei Jünger gehen nach Emmaus, sie laufen weg von den schlimmen Ereignissen, die sich in Jerusalem zugetragen haben. Sie reden über Dinge, über die sie schon bis zum Überdruss geredet haben, an denen sie nichts ändern können. Ein unerwarteter Weggefährte erst bringt ihnen neue Gedanken, die gar nicht so neu sind. Sie kennen ja die alten heiligen Schriften. So haben sie das bisher noch nicht gesehen. Der Fremde eröffnet ihnen neue Sichtweisen. Als der Unbekannte dann in ihrem Haus mit ihnen das Brot bricht, wie sie es so oft auch mit Jesus geteilt und gegessen haben, gehen ihnen die Augen auf: Er lebt, er ist da, es geht mit ihm weiter. Ganz anders allerdings, als sie immer gemeint haben. Auch wenn sie nach Jerusalem zurückkehren: von nun an ist alles anders.
Bild: Sieger Köder

Die Coronakrise zwingt uns innezuhalten. Wir sehnen uns, dass bald alles so sein wird wie früher. Auch wenn in diesen und in den kommenden Tagen das Leben langsam wieder zu fliessen und wogen beginnt, es wird anders sein. Wir haben einen anderen Blick auf unser Leben gewonnen. – Haben wir?

Stille

 

Herr, bleib bei uns und allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn es Abend wird,wenn Trauer und enttäuschte Hoffnungen unser Herz verdunkeln.

Herr, bleib bei uns und bei allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn Fragen uns bedrängen, wenn wir dich nicht mehr finden im Gewirr unserer Zeit und unseres Lebens.

Herr, bleib bei uns und bei allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn wir unsere Schwachheit spüren, wenn Alter, Krankheit oder Sucht die Möglichkeiten des Lebens begrenzen.

Herr, bleib bei allen Menschen,
die hungern müssen und unterdrückt sind, denen man die Menschenwürde raubt, die ausgeliefert sind an die Mächte der Finsternis.

Sende ihnen und uns allen den Anfang neuen Lebens.


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