Zwei Jünger gehen nach Emmaus, sie laufen weg
von den schlimmen Ereignissen, die sich in Jerusalem zugetragen haben. Sie reden
über Dinge, über die sie schon bis zum Überdruss geredet haben, an denen sie
nichts ändern können. Ein unerwarteter Weggefährte erst bringt ihnen neue
Gedanken, die gar nicht so neu sind. Sie kennen ja die alten heiligen
Schriften. So haben sie das bisher noch nicht gesehen. Der Fremde eröffnet
ihnen neue Sichtweisen. Als der Unbekannte dann in ihrem Haus mit ihnen das Brot
bricht, wie sie es so oft auch mit Jesus geteilt und gegessen haben, gehen
ihnen die Augen auf: Er lebt, er ist da, es geht mit ihm weiter. Ganz anders
allerdings, als sie immer gemeint haben. Auch wenn sie nach Jerusalem
zurückkehren: von nun an ist alles anders.
Bild: Sieger Köder |
Die Coronakrise zwingt uns innezuhalten. Wir
sehnen uns, dass bald alles so sein wird wie früher. Auch wenn in diesen und in
den kommenden Tagen das Leben langsam wieder zu fliessen und wogen beginnt, es
wird anders sein. Wir haben einen anderen Blick auf unser Leben gewonnen. –
Haben wir?
Stille
Herr, bleib bei uns und allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn es Abend wird,wenn Trauer
und enttäuschte Hoffnungen unser Herz verdunkeln.
Herr, bleib bei uns und bei allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn Fragen uns bedrängen, wenn
wir dich nicht mehr finden im Gewirr unserer Zeit und unseres Lebens.
Herr, bleib bei uns und bei allen Menschen.
Bleib bei uns, wenn wir unsere Schwachheit
spüren, wenn Alter, Krankheit oder Sucht die Möglichkeiten des Lebens
begrenzen.
Herr, bleib bei allen Menschen,
die hungern müssen und unterdrückt sind, denen
man die Menschenwürde raubt, die ausgeliefert sind an die Mächte der
Finsternis.
Sende ihnen und uns allen den Anfang neuen
Lebens.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen